Integration in Zeiten der Corona Krise

Orientierung ist für Geflüchtete und Neuzugewanderte in Krisenzeiten essenziell. Das war Konsens auf der ersten Telefonkonferenz vom 19.03.2020 der AG Geflüchtete im Zentrum für Schule und Beruf (zsb), DRK Kreisverband Bremen e.V., seit der Verhängung von Kontaktverboten in Bremen. „Wir wollen an Geflüchtete und Neuzugewanderte in Bremen ein klares Signal senden, dass wir auch jetzt in den Zeiten der Corona-Krise für sie da sind – über Telefon und digitale Kommunikationsmittel. Wir müssen den Geflüchteten gerade jetzt Halt geben, um zu verhindern, dass die jetzige Extremsituation massenhaft Retraumatisierungen auslöst.“ So Markus Saxinger, Koordinator des trägerübergreifenden Bremer und Bremerhavener IntegrationsNetzes (bin).

Da der Beginn des Kursangebots “Fit für die Ausbildung“ im bin-Teilprojekt der WaBeQ verschoben werden musste, werden die Teilnehmenden mit elektronischen Mitteln in den Lernprozess einbezogen, damit die nötigen Fertigkeiten bis zum Beginn des Ausbildungsjahres vermittelt werden. Im bin-Teilprojekt im Lagerhaus zeigt man sich stolz darüber, wie digitale Kompetenzen in kurzer Zeit sowohl bei Mitarbeitenden als auch bei Teilnehmenden zur Anwendung kommen und entwickelt werden. „Wir sorgen trotz der Distanz zu den Personen dafür, dass alle Bewerbungen rechtzeitig an die Adressaten gelangen.“, so Jana Kaschek vom Kulturzentrum Lagerhaus. Die Kollegin Marion Schwarz fügt an: „Wir haben derzeit fünf Mediziner in der Maßnahme, die kurz vor ihrer Zulassung stehen und darauf hoffen, jetzt schnell ihren Beitrag gegen die drohende gesundheitliche Notlage leisten zu können.“

Auch weitere ZSB-Projekte, die durch den Europäischen Sozialfonds gefördert werden, haben in kürzester Zeit auf digitalen Kontakt umgestellt. Teilnehmende der Bremer IntegrationsQualifizierung (BIQ) werden aktuell trotz der Aussetzung der Sprachkurse (16.03.2020) regelmäßig von den Sozialpädagog*innen des Projektes telefonisch kontaktiert und beim Lernen und in Fragen des Alltags unterstützt. Das Projekt AVA im Quartier erlebt derzeit einen starken Anstieg an Beratungsnachfragen. „Die Leute kommunizieren jetzt mit uns mit allen erdenklichen Mitteln: Telefon, E-Mail; aber ganz viele Infos, Dokumente und Nachrichten werden uns jetzt auch in den Briefkasten gesteckt.“, so Projektmitarbeiter Khaled Lacheheb. Seine Kollegin Svenja Müller ergänzt: „Unser Telefon steht kaum noch still. Für viele ist es einfach auch wichtig zu merken, dass wir noch da sind.“

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ABS
Europäische Union Investition in Bremen Zukunft